Die meisten Haustierbesitzer kennen das Problem mit den Zecken. Um eine Lösung zu finden, wird oft bei Bekannten herumgefragt, welche Mittel das Haustier bestmöglich vor Insekten schützen. Eine gründliche Recherche gibt Aufschluss über wichtige Faktoren und sinnvolle Schutzmaßnahmen.
Bei niedrigen Temperaturen erstarren Zecken und Milben. Erst bei steigenden Temperaturen über 7°C werden sie wieder aktiv. Da unsere Winter jedoch immer milder werden, bleiben die Zecken das ganze Jahr über länger aktiv. Daraus folgend stellen sie für Menschen und ihre vierbeinigen Freunde eine immer größer werdende Gefahr dar. Die Erwärmung während des Frühlings erhöht die Vitalität der Zecken. Außerdem befallen Zecken die Tiere nicht nur in Wald- und Parkgebieten, sondern lauern auch innerhalb der Stadt auf ihre Beute.
Das gefährliche an einem Zeckenstich ist, dass durch ihn Krankheiten übertragen werden können. Einige der übertragbaren Infektionskrankheiten können bei Hunden und Katzen sogar zum Tod führen.
Die meisten Krankheitserreger übertragen sich jedoch erst, nachdem sich die Zecke 12 bis 24 Stunden lang vollgesaugt hat. Daher müssen Tierhalter zum Schutz ihres Tieres vorsichtig und aufmerksam sein und die aufgefundenen Zecken schnellstmöglich entfernen. So lassen sich gravierende Folgen verhindern, selbst wenn das Haustier von einer Zecke gestochen wurde.
Welche Maßnahmen können Tierhalter ergreifen, um ihre Haustiere vor Zecken zu schützen?
1. Borreliose-Impfung für Hunde
Hunde können gegen Borreliose geimpft werden. Leider gibt es bisher noch keine Impfung für den Menschen. Aber mit geeigneten Antibiotika können sowohl Menschen als auch Hunde behandelt werden.
Das Prinzip des Impfschutzes: ein Hund mit Impfung bildet Antikörper. Wenn ein geimpfter Hund von einer mit Borrelien infizierten Zecke gebissen wird, werden diese Antikörper während des Saugvorgangs vom Hund auf die Zecke übertragen. Infolgedessen werden die Borrelien neutralisiert, sodass sie nicht mehr in das Tier eindringen können.
Die Ständige Kommission für Tierimpfungen (StIKo Vet.) empfiehlt ausdrücklich, alle infektionsgefährdeten Hunde zu impfen. Neben der Überprüfung auf Zecken und der Verwendung von Antiparasitika trägt die Impfung einen Teil zur Abwehr von Borreliose bei.
2. Schutz vor Zecken mit Antiparasitika
Die sogenannten Kontakt-Antiparasitika sind ein wichtiges Schutzmittel gegen Zecken und Flöhe.
Zecken beißen sich an einem Tier fest bis sie vollgesogen sind. Meist kriechen sie unentdeckt durch das Fell. Das Kontakt-Antiparasitikum sorgt dafür, dass sie spätestens dann sterben, wenn sie das Blut aufnehmen.
Dies reduziert das Risiko der Übertragung von Krankheitserregern erheblich. Während Menschen versuchen, Zecken mit Sprays und Lotionen loszuwerden, stehen Hunde und Katzen hauptsächlich unter dem Schutz von Spot-on-Präparaten und speziellen Halsbändern. Diese besitzen verschiedene Wirkstoffe. Präparate mit dem Wirkstoff Permethrin eignen sich gut für Hunde. Bei Katzen sieht das anders aus, weil dieser Wirkstoff für sie sehr giftig ist. Daher sollte vor der Verwendung solcher Antiparasitika immer ein informatives Gespräch mit dem Tierarzt geführt werden.
3. Hausmittel gegen Zecken
Von Hausmitteln wie Leinsamen, Knoblauch oder Citronella raten die Experten oder Verbrauchermagazine im Allgemeinen ab. Denn: Es gibt keine ausreichenden Nachweise über ihre Wirksamkeit.
Die Hauptidee bei der Verwendung dieser Mittel ist, dass es keine Nebenwirkungen gibt. Generell sollte man damit jedoch vorsichtig sein. Einige Hausmittel können bei Hunden lebensbedrohliche Vergiftungssymptome verursachen. Dabei ist die Dosis sehr wichtig und in vielen Fällen entscheidend.
4. Regelmäßige Überprüfung auf Zecken
Hunde, insbesondere solche, die gerne auf hohem Gras oder in dichten Büschen laufen, sollten regelmäßig auf Zecken untersucht werden. Die Bereiche Hals (insbesondere unter dem Halsband), Kopf, Ohren, Pfoten und zwischen den Zehen bedürfen einer wachsamen Kontrolle.
Zeckenbisse sind nicht leicht zu erkennen, nachdem die voll gesaugten oder abgestorbenen Zecken abgefallen sind. Die Bisse jucken oft nicht. Wenn der Hund keine akuten Krankheitssymptome zeigt, kann der Besitzer daher möglicherweise nicht einmal ahnen, dass er gebissen wurde. Die tägliche Überprüfung auf Zecken, insbesondere nach dem Aufenthalt in der Natur, erhöht die Wahrscheinlichkeit, eine Zecke zu finden, während sie sich noch auf dem Hund befindet.