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Julia Krajewski

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Zeckenstiche bei Hunden – Vorsorge & Behandlung

Es ist April, die Sonne kommt raus, die Temperaturen steigen und die Blumen fangen an zu blühen. Der Frühlingsanfang könnte so schön sein, wenn da nicht die Zecken wären. Jeder Hundebesitzer kennt sie. Die Parasiten, die bei steigenden Temperaturen wieder aktiv werden und Hund und Besitzer teilweise in Panik versetzen. Lesen Sie hier, warum Zecken gefährlich sind, wie Sie sich gegen sie schützen können und wie man den Hund bei einem Zeckenbiss richtig behandelt.


Zecken können schwere Krankheiten beim Hund auslösen

 

Bei etwa 7 °C werden Zecken wieder aktiv und befallen Hunde nach Belieben. Leben Sie also in einer Umgebung, in der das ganze Jahr relativ hohe Temperaturen herrschen, so ist bei Ihnen ständig “Zeckenzeit”. Sie ernähren sich vom Blut anderer Tiere und können dabei teils schwere Krankheiten übertragen. Erkennen kann man sie anhand ihres dreieckigen Körpers sowie der roten bis rotbraunen Farbgebung.

Interessanterweise spricht man häufig von einem Zeckenbiss. Dies ist genau genommen falsch, da Zecken die Hunde stechen. Der Stachel ist durch das markante Mundwerkzeug jedoch schlecht sichtbar.

Zecken halten sich gerne in Parks, Wäldern und Gebüschen auf. Sollte sich Ihr Hund beim Spazierengehen in derartigen Regionen aufhalten, ist die Gefahr groß, dass sich eine Zecke an ihm fest gestochen hat. Die bevorzugten Stellen am Hund sind der Kopf, die Ohren, die Oberschenkel-Innenseiten und der Bauch. Dort ist die Haut dünner und das Fell nicht so stark ausgeprägt, wodurch es den Zecken leichter gemacht wird, zuzustechen.

Nachdem die Zecke auf dem Hund Platz genommen und die richtige Stelle für sich gefunden hat, ritzt sie die Haut des Hundes auf und sticht zu. Danach ernährt sie sich vom Blut, sowie der angesammelten Lymph- und Zellflüssigkeit. Zecken können von Bakterien, Viren und Parasiten befallen sein. Im Zeitraum der Blutaufnahme können diese Krankheitserreger in den Blutkreislauf des Hundes gelangen und schlimme Krankheiten auslösen.

Folgende Krankheiten können Zecken auslösen:

 

●      Ehrlichiose

●      Anaplasmose

●      Babesiose

●      Lyme-Borreliose

●      Frühsommer-Meningoenzephalitis

●      Blutarmut

 

Viele der Krankheiten sind sehr gefährlich und sollten nicht unterschätzt werden. Um gewisse Krankheiten zu erkennen und schnellstmöglich zu handeln (Erstversorgung und Tierarztbesuch) gibt es eine Vielzahl von Symptomen, die Sie kennen sollten. Sollten Sie Kenntnis davon haben, dass Ihr Hund von einer Zecke gebissen wurde und Sie die Zecke erst entdeckt haben, als sie sich schon vollgesogen hatte, gehen Sie bei folgenden Symptomen unverzüglich zum Tierarzt:

 

Typische Symptome:

 

●      Fieber und Fieberschübe

●      Abgeschlagenheit

●      Schwellung der Lymphknoten

●      Verdauungs- und Kreislaufstörungen

●      Atemnot/schweres Atmen

●      Wiederkehrendes Fieber, Fressunlust und Abgeschlagenheit (Frühstadium)

●      Gelenkschmerzen und Gelenkentzündungen

●      Erbrechen

●      Lahmheit an Vorder- und Hinterläufen

●      Muskelschmerzen

●      Allgemeine Mattigkeit und Schwäche

●      Blass-gelbliche Schleimhäute

●      Rot- bis grünbrauner Harn

●      Störungen des Zentralen Nervensystems


So können Sie Ihren Hund vor Zecken schützen

 

Einen 100% Schutz gegen Zecken gibt es leider nicht. Jedoch gibt es Maßnahmen, die das Risiko minimieren, dass sich eine Zecke auf Ihrem Hund verirrt. Das Wichtigste ist, bestimmte Gebiete beim Spazierengehen zu vermeiden, um das Risiko zu minimieren, dass Ihr Hund eine Zecke bekommt. Vermeiden Sie, wenn möglich, hohes Gras oder Gebüsche. Dort halten sich die Parasiten am liebsten auf.

Als Hundehalter ist es jedoch nicht immer möglich, solche Gebiete zu vermeiden und auch an anderen Orten besteht das Risiko eines Zeckenbefalls. Daher gibt es verschiedene Mittel, um einem Zeckenbiss vorzubeugen. Allgemein lassen sie sich in chemische & natürliche Präparate einteilen.

Zu den chemischen Präparaten gehören Spot Ons, Halsbänder, Sprays & Tabletten. Diese enthalten bestimmte chemische Wirkstoffe, die den Zeckenbefall verhindern sollen.

Spot Ons: Sie werden tröpfchenweise in den Nacken des Hundes gegeben und sollen eine repellierende oder die Zecke abtötende Wirkung haben. Hundehalter müssen darauf achten, dass der Hund ein paar Tage danach nicht gebadet wird oder ins Wasser geht. Zum einen würde das die Wirksamkeit der Präparate reduzieren, zum anderen sind die enthaltenen Wirkstoffe häufig schädlich für Wasserorganismen. Sie enthalten üblicherweise Wirkstoffe wie Fipronil, Permethrin oder Imidacloprid.

Zeckenhalsbänder: Die Halsbänder stellen den längsten Schutz dar. Oftmals halten sie bis zu einem halben Jahr und schützen den Hund so langfristig vor Zecken. Sie enthalten Wirkstoffe wie Deltamethrin oder Amitraz, die die Zecken vom Hund fernhalten sollen.

Sprays & Tabletten: Tabletten und Sprays bieten im Gegensatz zu den Spot Ons und Halsbändern einen ziemlich kurzen Schutz. Tabletten halten in der Regel 8-12 Wochen und Sprays oftmals nur 8-12 Stunden. Tabletten bieten zudem auch keine Abwehr vor den Zecken. Sie können sich trotzdem noch festbeißen, sterben aber dann bei der Blutmahlzeit ab. Lediglich die Übertragung der Krankheiten soll damit verhindert werden.

Bei all diesen Möglichkeiten sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass die Medikamente eine Vielzahl an Nebenwirkungen haben, die Sie als Hundebesitzer kennen sollten.

 

Mögliche Nebenwirkungen:

 

●      Juckreiz

●      Haarausfall

●      Überempfindlichkeit der Haut

●      Lethargie

●      Hautveränderungen

●      Dermatitis

●      Erytheme

●      Pruritus

●      Ekzem

●      Pustelbildung

●      Unruhe

●      Konjunktivitis

 

Natürliche Mittel gibt es in vielen verschiedenen Varianten. So gibt es Spot-Ons, Shampoos und Tabletten, die auf rein natürliche Inhaltsstoffe setzen und zur Vorbeugung beitragen sollen.

Die bekanntesten natürlichen Zeckenschutzmittel sind Kokos- sowie Schwarzkümmelöl. Beim Kokosöl soll die enthaltene Laurinsäure dafür sorgen, dass sich die Zecken nicht an Ihrem Hund festbeißen. In Studien wurde festgestellt, dass mindestens 80% der Zecken durch das Auftragen des Kokosöls dem Hund fernbleiben. Hundebesitzer sollten darauf achten, dass das Öl schonend behandelt und kaltgepresst wurde. So enthält es einen Laurinsäureanteil von 50%. Dieser Anteil ist notwendig, damit es als Zeckenschutzmittel genutzt werden kann.

Für das Schwarzkümmelöl gibt es keine Studien zur Wirksamkeit. Jedoch wird in Foren und den sozialen Medien immer wieder von einem effektiven Zeckenschutz durch das Schwarzkümmelöl berichtet. Sowohl Kokos- als auch Schwarzkümmelöl wirken schon bei geringer Dosis, die man zum Essen dazu gibt. Zusätzlich kann der Hund mit dem Kokosöl auch eingerieben werden.

Nichtsdestotrotz ist es wichtig, den Hund nach jedem Spaziergang gründlich abzusuchen, da kein Zeckenmittel einen 100% Schutz gibt.